Grafisch greift Metal Gear Solid auf dem Game Boy Color auf die Ursprünge der Serie zurück, obwohl es den Großteil der Spieleigenschaften der PlayStation-Ausgabe beibehält. Snake kann sich noch immer an eine Wand drücken und um die Ecke schauen, aber hier wird dieser Effekt dadurch erzielt, dass einfach der Hintergrund gescrollt wird. Ein wesentlicher Teil des Schleichens durch die Festung ist es wieder, an Wände zu klopfen, um Wächter von ihren Posten wegzulocken. Erstaunlicherweise scheint die KI der Feinde hier eine größere Herausforderung zu sein als im PlayStation-Spiel: Es ist schwerer, den Wachposten aus dem Weg zu gehen, und wenn Snake erst einmal entdeckt ist, folgen sie ihm von Raum zu Raum, und es dauert länger, bis sie auf ihre ursprünglichen Posten zurückkehren. Die meisten Waffen und Gegenstände, die Snake im PlayStation-Auftrag verwendet hat, finden sich auch in der tragbaren Version wieder. Insgesamt ist das tragbare MGS eine hervorragende Wiederholung der Metal Gear-Formel, insbesondere, wenn man die Einschränkungen durch die Plattform bedenkt.

Die Story:

Die Geschehnisse in Metal Gear Solid für den Game Boy Color ereignen sich sieben Jahre nach Outer Heaven im Jahr 2002. Solid Snake wird von Roy Campbell gebeten, ein US-amerikanisches Frachtflugzeug, das von Terroristen entführt wurde und derzeit in dem zentralafrikanischen Land Gindra festgehalten wird, zurückzuholen. Das Flugzeug transportierte Atomwaffen ... und ein neues Metal Gear. Dieses neue Modell von Metal Gear wurde von der US-Regierung entwickelt, die die Pläne aus Outer Heaven geborgen hatte, nachdem das Original zerstört worden war.
Die gindranische Befreiungsfront unter Führung von General Augustine Eguabon stiehlt Metal Gear, um die eigene Unabhängigkeit durchzusetzen und die Friedenstruppen der Vereinten Nationen zum Abzug zu zwingen. Ein Delta-Force-Team der U.S. Army wird nach Gindra entsandt, aber - und das ist keine Überraschung - der Kontakt geht verloren. Snake nimmt den Auftrag widerstrebend an, nachdem er im Ruhestand in Alaska Ruhe und Trost gefunden hatte. Dann eröffnet ihm Campbell, dass Gindra in demselben Gebiet liegt, das sieben Jahre zuvor von Outer Heaven besetzt gewesen war. Snake befürchtet eine Verschwörung und macht sich noch einmal auf den Weg nach Outer Heaven, um Metal Gear zu stoppen.
Die gindranische Befreiungsfront erhält Unterstützung durch eine FOXHOUND-ähnliche Gruppe von Special Agents mit Namen Black Chamber. Die Gruppe hat sich für die Benennung ihrer Mitglieder offensichtlich von FOXHOUND inspirieren lassen. Sie tragen Spitznamen wie Marionette Owl, Pyro Bison und Black Arts Viper (ihr Anführer). Snake dringt in die Festung der Befreiungsfront, Galuade, ein. Dabei geht er den Truppen der Terroristen aus dem Weg und stellt hin und wieder Mitglieder von Black Chamber zum Kampf. In der Festung trifft Snake auf einen Überlebenden der Delta Force, Chris Jenner, der ihm per Codec hilft, zum neuen Metal Gear vorzudringen.
Nachdem er ein Kraftwerk zerstört, Black Chamber vernichtet und einige Widersacher getötet hat, findet Snake schließlich Metal Gear, das wieder einmal im 100. Untergeschoss von Outer Heaven untergebracht ist. Snake vernichtet Metal Gear und besiegt Black Arts Viper. Dabei erfährt er ein paar interessante und düstere Geheimnisses über die Befreiungsfront und Outer Heaven sowie ihre Verstrickungen mit der Regierung der Vereinigten Staaten.
Ähnlich wie die PlayStation-Version von Metal Gear Solid hat auch diese Version eine hervorragende Story, und da es sich um einen neuen Titel handelt, verrate ich jetzt noch nicht alles; es lohnt sich, die Wendungen in der Handlung der Reihe nach mitzuerleben. Ihr könnt aber sicher sein, dass es über das ganze Spiel verteilt jede Menge Überraschungen gibt und dass diese einer der älteren Figuren der Serie eine neue Dimension hinzufügen.


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